„Die Bildungsexperimente an den Berliner Schülern müssen aufhören. Eine Auslosung wer auf ein Gymnasium gehen darf ist unmenschlich“, so der Bildungsexperte Sascha Steuer zu den neuesten Experimenten des Berliner Schulsenators Jürgen Zöllner. Zuerst die Einheitsschule für alle und jetzt soll auch noch per Losverfahren entschieden werden, welche Kinder den Zugang zum Gymnasium erhalten sollen.
Sascha Steuer: „Künftig wird es so sein, dass durch den Zufall des Loses eine Vielzahl von Kindern mit schlechteren Noten an das Gymnasium kommt, während die Leistungsstärkeren zu den Sekundarschulen verwiesen werden“. Auf die Bedürfnisse und die Fähigkeiten der einzelnen Schüler einzugehen und diese entsprechend ihren Möglichkeiten zu fördern wird von Schulsenator Zöllner nicht berücksichtigt.
Weitere Neuerungen sind zudem, dass auf das Wohnortprinzip verzichtet werden soll und die Probezeit auf ein Jahr- anstatt wie bisher ein halbes Jahr- verlängert wird. Gelten soll die neue Regelung zum Schuljahr 2010/2011.
Auch das jahrgangsübergreifende Lernen (JÜL) ist eine Katastrophe. „16 Prozent Sitzenbleiber sind ein Armutszeugnis für die Flexible Schulanfangsphase“, so Sascha Steuer, nach der Beantwortung seiner Kleinen Anfrage zur „Entwicklung des jahrgangsübergreifenden Lernens (JÜL)" im Abgeordnetenhaus durch den Senat. „Es zeigt sich, dass die Schulanfangsphase weder
- das Abschaffen der Einschulungsrückstellung,
- das Herabsetzen des Einschulungsalters, noch
- das Abschaffen der ersten beiden Sonderschulklassen
kompensieren kann! Von Erfolg kann also keine Rede sein“.