Aushilfslehrer sind die Regel

Steuer: Nur acht Festanstellungen in einem Quartal sind ein Skandal

„Der massenweise Abschluss befristeter Verträge für Lehrer ist ein Skandal. Es kann nicht sein, dass im 4. Quartal 2009 zwar 201 Lehrer ausgeschieden sind, aber nur acht Lehrer fest eingestellt wurden..."
"...und gleichzeitig 200 Lehrer befristete Verträge unter vier Monaten erhalten haben, um den Unterricht zu garantieren. Wie aus der Beantwortung einer Anfrage hervorgeht, ist diese Einstellungspraxis die Regel. Wenn das so weitergeht, arbeiten bald mehr Aushilfslehrer in den Berliner Schulen als reguläre festbeschäftigte Angestellte.

Dieses Vorgehen ist sowohl für die betroffenen Lehrkräfte aufgrund der fehlenden vernünftigen Lebensplanung nicht hinnehmbar als auch gegenüber den Schülern und Kollegien kontraproduktiv. So gibt es keine Kontinuität der pädagogischen Arbeit. Schüler brauchen jedoch kontinuierlichen Unterricht und gerade in der Grundschule dauerhafte Bezugspersonen. Wie sollen angesichts des ständigen Wechsels und der Unsicherheiten Arbeitsgemeinschaften, Schülerprojekte, internationale Austausche oder die IT-Betreuung einer Schule dauerhaft betreut und organisiert werden? Welcher Aushilfslehrer wird engagiert an der Profilentwicklung der Schule mitarbeiten, wenn er nicht weiß, ob er in zwei Monaten noch dort unterrichten wird?

Ein Sinn ist hinter dieser Einstellungspraxis des rot-roten Senats nicht erkennbar. Wir fordern daher, frei werdende Lehrerstellen sofort wieder mit regulären Angestellten zu besetzen. Aushilfen mit befristeten Verträgen für einige Monate müssen die absolute Ausnahme bleiben."

Kleine Anfrage "Personalfluktuation an Berliner Schulen" (Drs. 16/14134)